Wärme- und Feuchtemanagement: Eine Frage der Balance
Für Menschen ist eine konstante Körperkerntemperatur seit jeher von essentieller Bedeutung. Dieser Tatsache tragen seit den 80er Jahren verschiedene Funktionssysteme Rechnung, die seitdem in ihrem Leistungsumfang immer weiter gefasst und in ihren Trageeigenschaften zunehmend komfortabler gestaltet wurden.

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VANITY FAIR® Self Control Shapewear
Wer Feuchtigkeit „managen“ will, d.h. Schweiß flüssig oder in Form von Wasserdampf vom Körper weg an die Außenluft leiten, kommt um Wärmemanagement nicht herum. Denn wenn der Körper etwas leistet (Bewegung, Sport), erwärmt er sich und setzt den körpereigenen Kühlmechanismus des Schwitzens in Gang. Und ein erwärmter, an der Hautoberfläche feuchter Körper muss vor dem „Windchill“, der unerwünschten Auskühlung durch bewegte Luft geschützt werden. Der Klassiker für diese Ausgleichsfunktion sind Membranen, microporös gereckt, porenlos oder bionisch aktiv wie bei der Ski-Kollektion von Kjus, einem Sport- und Outdoor-Anbieter, die ihre Kleidung mit der c_change Membran von Schoeller ausstatten.
Die Membran imitiert in ihrer Wirkungsweise das Tannenzapfensystem. Wird die Membrane wärmer und feuchter (durch Umgebungstemperatur oder Körperwärme), öffnen sich ihre Polymerstrukturen und lassen so verstärkt Schweiß – auch in flüssiger Form – durch. Kühlt sich die Umgebung jedoch ab, schließen sich die Poren und sorgen für ein Plus an Wärmeisolation, ganz nach Bedarf. Eigenschaften, die sich auch in kompletten Bekleidungssystemen von der Unterwäsche bis zur Oberbekleidung bewährt haben.
Einen technologisch anderen Pfad beschreiten Phase-Change-Materialien (PCM), die ein physikalisches Phänomen nutzen. Hier sorgen in oder auf die Textilien aufgebrachte Mikrokügelchen, beim Innovationsführer in diesem Bereich, Outlast, die mit einer paraffinähnlichen Substanz gefüllt sind, für die Reduzierung von Temperaturspitzen sei es in Richtung Hitze oder in Richtung Kälte. Bei Wärme beginnt die Füllung der Kügelchen zu schmelzen, wodurch Energie aufgenommen wird. Bei Abkühlung härtet das Material wieder aus und gibt dabei die gespeicherte Wärme wieder ab. So helfen Phase-Change-Materialien, die Balance zu halten. Stoffe mit diesen Eigenschaften sind für Oberbekleidung und Wäsche ebenso im Einsatz wie bei Bettwaren.
Neuere Entwicklungen gehen jedoch noch einen Schritt weiter, indem die PCM bereits in die Fasern eingebunden werden. Bei Polyesterfasern ist das schon state-of-the-art, im Markt zu finden in den Wäsche-Kollektionen von Vanity Fair oder Jockey von der De Pauli AG. Zur Techtextil werden als Weltpremiere Entwicklungen auf der Basis von Polyamidfasern vorgestellt, die für den Einsatz „next to skin“, also Wäsche und Sportbekleidung konzipiert wurden, deren Komfortfaktor durch die Ausgleichsfunktion dieser Fasern deutlich verbessert wird.
Beitragsbild: Jockey® staycool Unterwäsche von Outlast. Quelle: Outlast Technologies LLC