Von Stick zum Strick
Wer besucht eigentlich die Techtextil North America und Texprocess Americas? Ivette Rovayo auf jeden Fall. Drei Tage lang lief die Unternehmerin aus Südamerika durch die Messehalle und kannte am Ende die beiden Veranstaltungen fast auswendig. Warum sie so viel Zeit mit nach Atlanta brachte? Ivette hat klare Ziele für ihre Firma, ihre Familie und ihre Heimat.
Ursprünglich aus Ecuador, seit zwei Jahrzehnten aber in New Jersey zuhause, baute sie mit ihrem Mann und dessen Geschwistern im Jahr 1995 ein kleines Unternehmen für Stickerei und Druck auf. Die Idee für das Unternehmen war ein Geschenk Gottes: „Jesus Embroidery“ konnte deshalb nur der Name sein. Während der Hauptumsatz auf Stickerei etwa für Motorräder fällt, suchte Ivette mit ihrem Mann und Schwager auf der Texprocess nach einem neuen Geschäftsfeld, nämlich Anbietern von Bekleidung. „Ich möchte in Ecuador Pullover und Socken herstellen und spreche mit Produzenten für Strickware.“ H. Stoll aus Deutschland sei ein guter Name oder Universal Sewing im Bereich der Nähmaschinen. Produziert werden soll für den süd- und nordamerikanischen Markt. Gerade in Ecuador sei die Nachfrage nach Bekleidung groß. Durch das neue Geschäftsfeld möchte Ivette auch ihr Unternehmen wachsen sehen und die Familie stärker einbinden. Derzeit kümmern sich fünf Mitarbeiter um die zumeist US-amerikanischen Kunden.
Das Fazit nach drei Tagen Messe? „Mit den Veranstaltungen hier bin ich zufrieden.“ Viele Maschinen und Anlägen gäbe es auf der Texprocess zu sehen, vor allem im Bereich der Sticktechnik. Der Bekleidungsbereich sei zwar gut, aber noch ausbaufähig. „Deshalb würde ich sehr gerne zur Texprocess nach Frankfurt kommen. Dort findet man mehr Bekleidungshersteller aus der ganzen Welt, natürlich aus Deutschland, aber auch aus Pakistan oder Indien. Ich hoffe, es klappt, so Gott will.“
Marc Chalupsky