Unterwäsche, Sportswear, Luxusmode – und Filter
Da staunte Vlada Nefedova, Designchefin des niederländischen Bekleidungsherstellers LYNXZ, nicht schlecht, als sie plötzlich vor dem Logo des österreichischen Unternehmens Willy Hermann stand. „Die kenne ich doch sonst nur von Bekleidungsmessen“, wundert sich Nefedova, während sie mit flinker Hand die aktuelle Kollektion des Herstellers von Rundstrick- und anderen Stoffen für industrielle Konfektionäre nach neuen Stoffen durchstöbert. „Es ist unsere Premiere auf der Techtextil“, sagt uns Ralph Hermann, Geschäftsführer von Willy Hermann, als wir ihn auf Nefedovas Verwunderung ansprechen: „Wir kommen eigentlich aus der Bekleidungsindustrie, wollen uns den Bereich der technischen Textilien aber auch ein Stück weit als zusätzliches Standbein erschließen.“
Kein Einzelfall, wenn man sich auf der Messe umsieht und weitere Unternehmen aus dem klassischen Textilbereich sichtet, vermutlich mit ähnlichen Absichten wie Hermann. Statt nach herkömmlicher Fashionware, etwa Unterwäsche, Sportswear und Luxusmode, würden potenzielle Kunden auf einer Fachmesse für technische Textilien natürlich eher nach den Möglichkeiten für industrielle Filtrationsanwendungen, dem potenziellen Einsatz im Medizinbereich und nach der Hitzebeständigkeit der Stoffe fragen. Hermann zeigte sich aber zuversichtlich, auch den Techtex-Ansprüchen gerecht zu werden: „Wir stellen der Welt feinste Strickstoffe her – deren Qualität gilt natürlich auch im Bereich der technischen Textilien.“
Willy Hermann: Halle 4.1 / Stand K25
Beitragsbild: Auch auf einer Messe für technische Textilien scheint das landläufige Klischee zu gelten: Wenn die Dame, hier LYNXZ-Designchefin Nefedova, einkauft, hält der Herr die Kleidung (und die Klappe?)