Uncle Sam: I want you for 3D-Scanning!
Wohin geht der US-Soldat direkt nach seiner Rekrutierung? Seit Jahrzehnten fürhrt der erste Weg zum Friseur. Aber direkt danach geht es zum 3D-Scanner, sagt Tim Guenzel von Human Solutions. Der Hersteller von CAD, PLM und ERP Lösungen stattet unter anderem das amerikanische Militär mit 3D-Bodyscannern aus, die in Sekundenschnelle die jungen Rekruten scannen und einkleiden. Eine Innovation bringt den 3D-Scanner vielleicht bald in jedes Modegeschäft.
Vor allem die Fashionindustrie interessiert sich naturgemäß für 3D-Bodyscanner, so Tim Guenzel. Viele Unternehmen suchen zum Beispiel nach hochmodernen Made-to-Measure Lösungen, die zudem noch kostengünstig sind. Auf der Texprocess Americas zeigte das Unternehmen dazu die passende Innovation: einen neuen kontaktfreien 3-Säulen-3D-Bodyscanner, der in einer Sekunde und vollautomatisch den Scanatar erstellt. 12 Sensoren und Infrarotlicht messen exakt den Körper und schicken die Daten binnen 30 Sekunden an die eigene Simulationssoftware. Damit sind etwa 50 Avatare innerhalb von 30 Minuten verfügbar.
Ebenso interessant: Der Scanner ist binnen 30 Minuten aufgestellt und lässt sich dank der 30 kg Gewicht auch in einer Golftasche transportieren. Designer könnten so ihre Kundschaft direkt im Hotel oder Eigenheim vermessen. Werden wir also in Zukunft einen Scanner zuhause haben, um uns passgenau einzukleiden? Möglich wäre es. Bis dahin sollen vor allem Mode- und Bekleidungsgeschäfte von der Technik profitieren.
Im US-Militär werden übrigens 500 Soldaten pro Woche gescannt, die dank RFID niemals vergessen werden. Hoffen wir mal, dass dann auch der Haarschnitt sitzt.
Marc Chalupsky