(Sprach)Grenzenlose Innovationskommunikation

Wenn auf einer Messe Aussteller aus über 50 Ländern und Besucher aus der ganzen Welt aufeinandertreffen, ist eine reibungslose Kommunikation unerlässlich. Das betrifft vor allem auch die zum 18. Mal veranstaltete Fachkonferenz „Techtextil Symposium“, auf der während der Messe erneut zahlreiche Experten aus Forschung und Praxis ihre neuesten „techtextilen“ Verfahren, Produkte und Forschungs(zwischen)ergebnisse im Rahmen von Vorträgen präsentieren.

So zum Beispiel Dipl.-Chemikerin Kerstin Küchler (s. Foto) vom Institut für Textilmaschinen und Textile Hochleistungswerkstofftechnik der TU Dresden. Sie stellte im Block „Neue textile Verbundwerkstoffe“ ein Verfahren zur lokalen Ausbesserung von – Luft holen! –„Faserkunststoffverbundwerkstoffen“ vor. Hinter diesem sprachlichen Ungetüm verbergen sich etwa Rotorblätter von Windkraftanlagen, die zumeist aus enorm stabilen und zugleich sehr leichten Glasfaserverbunden bestehen – deshalb heißt es bei ihnen auch so trefflich: Vom Winde gedreht.

Stellte Interessierten aus aller Welt ein Verfahren zur lokalen Ausbesserung von Faserkunststoffverbundwerkstoffen vor: Dipl.-Chemikerin Kerstin Küchler

Stellte Interessierten aus aller Welt ein Verfahren zur lokalen Ausbesserung von Faserkunststoffverbundwerkstoffen vor: Dipl.-Chemikerin Kerstin Küchler

Das von Küchler beschriebene Verfahren hingegen ist speziell für die universell einsetzbare Reparatur von – der Text der Bandwürmer – „Carbonfaserverbundwerkstoffen“. „Ihre Bedeutung wird in den nächsten Jahren enorm zunehmen, weil der Umweltaspekt, speziell das Einsparen von CO2, eine immer größere Rolle spielen wird“, so Küchler – und spricht von einer Steigerung um fast 20 Prozent bis zum Jahr 2020. Und wie lässt sich dadurch CO2 – so schön kurz – sparen? Der aufmerksame Techtextil-Blogleser ahnt es: Weil die Carbonfaserverbundfliegengewichte trotz höherer Stabilität und Festigkeit viel leichter als alternative Materialien wie Alu oder Stahl sind. Daher kommen sie vor allem in der Luft- und Raumfahrt und dem Automobilbau, aber mittlerweile auch im Maschinen- und Anlagenbau zum Einsatz.

Weitere Blöcke, in denen zahlreiche Vorträge stattfanden, waren übrigens: „Neue Funktionsbekleidung“ (bspw. intelligente Stoffe), „Neue Materialien“ (bspw. hoch absorbierbare Fasern mit verbesserter Langlebigkeit), „Neue Technologien“ (bspw. 3D-Druck auf Textilien) oder „Neue Oberflächenbehandlung“ (bspw. UV-beständiger Schimmelschutz in Beschichtungen). Alles ganz schön „neu“ – nur gut, dass das alle Symposium-Besucher (zumindest sprachlich) verstanden haben.

Ronny Eckert

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