IM GESPRÄCH: DR. LARS MEESS-OLSON, LEITUNG NETZWERK TEXTILE-ARCHITEKTUR
Das Netzwerk TEXTILE-ARCHITEKTUR beschäftigt sich mit den vielfältigen Möglichkeiten des Bauens mit innovativen Textilien und deren hochwertiger Verarbeitung. Wir haben mit Dr. Lars Meeß-Olsohn, Organisator des Netzwerks Textile Architektur, über die Strategien der unterschiedlichen Partner gesprochen.
Die Weltwirtschaft ist im Umbruch. Märkte definieren sich neu und beschließen veränderte Spielregeln. Wie sehen Sie die Mitglieder Ihres Netzwerks für diese neuen Herausforderungen gewappnet? Was erwarten, was befürchten Sie?
Welche Strategien verfolgen Sie derzeit vorrangig?
Als Gemeinschaftsstand in Halle 6.1 stellen u.a. mit den Ausstellern Technet GmbH und Textil Bau GmbH zwei unterschiedliche Partner des Netzwerkes TEXTILE-ARCHITEKTUR aus:
Technet besetzt als Software-Entwickler seit Jahrzehnten sehr erfolgreich eine besondere Sparte für die Architekten und Ingenieure. Mit ihrem Programm sind sie in der Lage, die Themen: Formfindung, Statische Analyse, Zuschnittsentwicklung etc. darzustellen und zu berechnen. Somit kann vom Entwurf bis zur Erstellung des Zuschnitt-Layouts für den Konfektionär die gesamte Wertschöpfungskette begleitet werden.
Textil Bau steht als Komplettanbieter im Sektor Leicht- und Membranbau für die Umsetzung textiler Dächer, Fassaden oder Objekte. Von der Beratung über die Angebots- und Projektentwicklung auch im Bereich der Zustimmung im Einzelfall ZiE (im Rahmen eines nicht zugelassenen Bauproduktes) kann die planerische und organisatorische Leistung des Bauvorhabens aus einer Hand – auch international – bis hin zur Montage durchgeführt werden.
Was erwarten Sie von den diesjährigen Messeveranstaltungen Techtextil/Texprocess? Wen oder was wollen Sie erreichen? Welche Erkenntnisse hoffen Sie, mitnehmen zu können?
Zwei Beispielprojekte sollen die Aufgabenstellung beim textilen Bauen verdeutlichen:
Das Thema Textile Architektur ist geprägt von der Schnittstelle zwischen Entwurf und der ingenieurmäßigen Bearbeitung durch Spezialisten. Beispielsweise entsteht derzeit mit einer größeren Überdeckung einer Hotelzufahrt als pneumatisch gestütztes Folienkissen aus ETFE ein Projekt, bei dem die Berechnung der Folienkonstruktion nur mithilfe eines Software-Programmes wie der EASY-Software von Technet möglich ist, um eine verlässliche Aussage über das Tragverhalten bei Wind und Schnee zu treffen. Auf der anderen Seite entsteht gerade auch ein mechanisch gespanntes Dach durch Textil Bau, bei dem ein offenmaschiges Glasgewebe von unserem Partner Verseidag und ein klassisches PVC-beschichtetes Polyestergewebe von unserem Netzwerkpartner Mehgies Verwendung finden, bei dem unterschiedliche Anforderungen an die Montage und die Randbefestigungen gestellt werden.
Bei beiden Projekten, die von den Partnern des Netzwerkes TEXTILE-ARCHITEKTUR ausgeführt werden, steht insbesondere auch die Beleuchtung im Vordergrund. Hier ist festzustellen, dass die Wechselwirkung von Licht und Textil insgesamt stärker in den Fokus rückt, wobei die Grenzen dieses Spiels aus Transparenz und Transluzenz durch die Architekten noch nicht ausgelotet sind – auf zukünftige Projekte darf man also gespannt sein!
Vielleicht ist dieses genau eines der Themen, die wir mit unseren Besuchern auf der Techtextil diskutieren werden.