Brutal man walking under snowstorm at night lighting his way with lantern (source: Milles Studio/Fotolia)

Gefahren mit Fasern abmildern

Klirrende Kälte oder extreme Hitze – der Mensch ist ein recht zartes Wesen, das vor starken Außeneinwirkungen geschützt sein will. Wie man Gefahren durch solche Extremeinflüsse mittels Fasern minimieren kann, zeigen Textilfirmen Ende Mai auf der Techtextil North America in Atlanta, Georgia, bei der Sonderschau „High-Tex from Germany“.

Für ein Wohlfühl-Leben unter arktischen Bedingungen fehlt dem Menschen, was der Eisbär hat: ein dickes Fell. Um diesen Wärmedämm-Makel zumindest für Öl- und Gasarbeiter auszugleichen, hat der russische Hersteller von Arbeitskleidung und Schutzausrüstung Meridian einen Overall speziell für die Tätigkeit in klirrender Kälte entwickelt. Das Füllmaterial im Futter des in Atlanta präsentierten Schutzanzugs stammt von der thüringischen Firma „smartpolymer“. „Es handelt sich um ein nicht brennbares Melaminharz-Vlies“, sagt smartpolymer-Geschäftsführer Christoph Löning. Das aus einem modifizierten Melaminharz hergestellte, sehr leichte Vlies könne laut Löning neben der Wärmeisolation auch als akustisch dämmendes und chemikalienbeständiges Material punkten. Es eigne sich zur Verwendung in Kleidung ebenso wie zum Einsatz in Flugzeugen, Autos oder an Gebäudefassaden.

Füllmaterial aus Melaminharz: Der Schutzanzug für Öl- und Gasarbeiter ist mit einem neuartigen Spezial-Vlies aus Thüringen gefüttert / Quelle: Meridian/smartpolymer

Brandschutz mit Fasern
Auch Hersteller von Brandschutztüren, -toren und -rollläden sollten den textilen US-Termin vormerken. Dort präsentiert beispielsweise die Firma Frenzelit aus dem Fichtelgebirge einen neuartigen isolierenden Gewebeverbund aus Glasfasern als Brandschutzalternative zu metallischen Feuerschutzabschlüssen. Der modular aufgebaute Gewebeverbund für öffentliche Gebäude wie Parkhäuser und Einkaufszentren erfüllt – je nach Zusammensetzung der Module – die Brandschutzbestimmungen für Raumabschlüsse gegen Feuer, heiße Gase und Rauch.

Du kannst nicht vorbei: Das isolierende Glasfasergewebe der Firma Frenzelit soll künftig unter anderem als Brandschutztür fungieren / Quelle: Frenzelit

Du kannst nicht vorbei: Das isolierende Glasfasergewebe der Firma Frenzelit soll künftig unter anderem als Brandschutztür fungieren / Quelle: Frenzelit

Um Brandschutz geht es auch beim Exponat der PyroTex Industries aus Hamburg. Das Unternehmen präsentiert einen neuen Feuerblocker für kommerzielle Flugzeugsitze, hergestellt aus einer speziellen Flamm- und Hitzeschutzfaser. „Wir erreichen Top-Werte bei toxischen Rauchgasen, Entflammbarkeit und Alterungsbeständigkeit; außerdem ist unser Material um 20 Prozent leichter als herkömmliches“, sagt PyroTex-Chef Robert Jarausch, der in Atlanta auch eine neue Generation leichter Löschdecken vorstellen will.

Titelbild: Milles Studio/Fotolia

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3 Kommentare
  1. Magnus P. sagt:

    Das Thema Arbeitssicherheit und Arbeitsschutz war letzte Woche ein großes Thema in unserem Unternehmen. Da ging es auch darum, dass von nicht allen die empfohlenen Maßnahmen nicht ernst genommen wurden. „Der Helm stört beim Arbeiten“ und und und. Wenn ich sowas höre, stößt das bei mir eher auf Unverständnis. Denn ich kann leider nicht nachvollziehen, wie man „freiwillig“ Risiko eingeht.

    Bei allen Maßnahmen, die dafür sorgen sollen, dass unsere Arbeit so sicher ist wie nur geht, wurden sich viele Gedanken gemacht. Arbeitsschutz, vor allem in industrie-geprägten Berufen, ist sehr wichtig, weil einfach schnell mal was passieren kann. Daher sollte man alle Maßnahmen auch ernst nehmen. Es geht ja auch um die persönliche Sicherheit. An dieser Stelle möchte ich nochmal zum Ausdruck bringen, dass mir der obige Artikel sehr gut gefallen hat. Sehr interessante Impulse und Neuigkeiten. Ich für meinen Teil nehme meine persönliche Sicherheit sehr wichtig. Für mich ist es selbstverständlich beispielsweise meine Schutzausrüstung, wie sie hier zu Brewes zu finden ist. Gesundheit schätze ich sehr wichtig ein. Daher ist es für mich auch immer ein höchstes Ziel diese zu schützen.

    Vielen vielen Dank für den sehr wichtigen Beitrag. Schönes Wochenende.

    • Lilliffer Seiler sagt:

      Vielen Dank für Ihre positive Rückmeldung zu dem Beitrag, Magnus P. Wir freuen uns, wenn er informativ für Sie ist.
      Gerne nehmen wir auch techtextile Themenvorschläge entgegen.

  2. Thomas Karbowski sagt:

    Gut zu wissen, dass ein isolierener Gewebeverbund aus Glasfasern als Brandschutzalternative zu metallischen Feuerschutzabschlüssen entwickelt worden ist. Mein Onkel möchte sein Haus auf dem Lande mit Feuerschutzabschlüssen ausstatten. Er freut sich, dass nun auch eine Alternative dazu in Gestalt des Gewerbeverbundes existiert.

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