Fraunhofer ITWM und Bayern Innovativ auf der Techtextil
Exakt einen Tag vor der Messe bekommen wir immer mehr News von unseren Ausstellern aus Industrie und Forschung. Im heutigen Beitrag geht es um die Neuheiten von bayerischen Unternehmen und vom Forschungsinstitut Frauenhofer ITWM in Kaiserslautern.
Insgesamt präsentieren 11 Unternehmen und Institute auf der Techtextil 2013 vom 11. bis 13. Juni 2013 auf dem Gemeinschaftsstand Bayern Innovativ einen Querschnitt der bayerischen Innovationskraft. Europaweit liegt der Umsatz mit Persönlicher Schutzausrüstung zwischen 12 und 15 Milliarden Euro, in Deutschland beläuft sich das Umsatzvolumen für Berufs- und Schutzkleidung auf 2,6 Milliarden Euro. Und das Segment verfügt über gute Entwicklungsperspektiven.
Neuartige Schutztextilien entstehen durch die Verwendung ausgetüftelter Faserkombinationen aus vier oder mehr Faserarten und speziell entwickelter Gewebebindungen. Innovative Beschichtungen perfektionieren das Textil und rüsten es mit zusätzlichen spezifischen Funktionen aus. Aktuelle Forschungs- und Entwicklungsarbeiten konzentrieren sich u. a. auf die Aspekte Nachhaltigkeit und Tragekomfort. In diesem Zusammenhang präsentieren die Unternehmen Kelheim Fibres, FROHN HighTex-Group und ecoatech auf dem Gemeinschaftsstand Bayern Innovativ der Fachwelt Neuheiten.
Ein neu entwickeltes Gewebe der Klasse 2 der EN 61482 für den Störlichtbogenschutz stellt FROHN HighTex-Group im Rahmen seiner Produktsparte PRO-BELTING vor: Es bietet trotz hoher Schutzwirkung eine wesentliche Optimierung bei Gewicht und Tragekomfort aufgrund der verwendeten Faserkombination (Modacryl/Baumwolle) sowie der Gewebebindung bei nur einlagiger Konfektion.
Im Bereich Flammschutz hat sich die Firma ecoatech auf Produkte spezialisiert, die auf bromhaltige Verbindungen oder Metalloxide verzichten. Auf der techtextil 2013 hat ein von ecoatech neu entwickeltes Beschichtungspulver mit sehr guter Hydrolysebeständigkeit Premiere.
Kelheim Fibres präsentiert mit Danufil CS erstmals eine schwer entflammbare Viskosefaser in seiner Produktpalette. Eine absolute Neuheit ist die Viskosefaser Olea – die erste Viskosefaser mit eingebauter Hydrophobie. Der wasserabweisende Effekt ist dauerhaft, da das Additiv direkt in die Fasermatrix integriert ist. Mit Eigenschaften wie Weichheit, Hautfreundlichkeit und Tragekomfort ist sie ideal für den Einsatz in der Funktionsbekleidung.
Fraunhofer ITWM mit neuer Software für besseres Filtern
Wer ein Auto besitzt, wünscht sich möglichst lange Serviceintervalle. Diesem Wunsch müssen nicht zuletzt die zahlreichen Filtersysteme für Öl, Luft und den Fahrzeuginnenraum nachkommen. Auch in der Lüftungs- und Klimatechnik wird eine Verlängerung der Filternutzungsdauer angestrebt. Aber wie müssen moderne Filterelemente beschaffen sein, um sowohl effizient als auch langlebig zu sein? An Software-Lösungen dieser Frage arbeitet das Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik schon viele Jahre; nun ist eine ganze Toolbox dazugekommen: »Filter Element Simulation Toolbox« (FiltEST).
Die Filtereffizienz im eigentlichen Sinne ist ein Maß für den erreichbaren Reinigungsgrad des zu filtrierenden Fluids. Um eine möglichst lange Standzeit eines Bauteils zu gewährleisten, ist ein günstiges Verhältnis von Schmutzaufnahmekapazität zu Druckabfall erforderlich. Nicht zuletzt sind ökonomische Fertigung und ökologische Nachhaltigkeit wichtige Kriterien bei der Auslegung der Konstruktion und der Auswahl der eingesetzten Materialien. Spezialisierte Simulationswerkzeuge haben sich als äußerst effektives Mittel zur Verkürzung der Entwicklungsphase neuer Filterelemente erwiesen. Über zehn Jahre Erfahrung in der Modellierung und Simulation von Filtrationsprozessen werden in der »Filter Element Simulation Toolbox« FiltEST des Fraunhofer ITWM gebündelt. Den Kern dieser Softwarefamilie bilden die Module zur numerischen Simulation der Strömung durch Gehäuse und Filtermedium, des Transports der Schmutzpartikel sowie deren Abscheidung im Medium. Durch die so gewonnene Kenntnis von Geschwindigkeitsfeld, Druckverteilung, Partikelkonzentration und -abscheidung können wesentliche Qualitätsmerkmale eines Designs untersucht werden, ohne Prototypen anfertigen zu müssen.