Ein paar Schritte voraus

 Innovationen sind für eine Branche unerlässlich, um flotten Schrittes voran zu kommen. Auch in diesem Jahr hat der „Techtextil Innovation Award“ wieder einige der zahlreichen textilen Neuentwicklungen ins Spotlight gekickt.

„Intelligente Technologien machen auch vor dem Krankenzimmer nicht Halt“, würdigte die Award-Jury eine intelligente Kniebandage, die den Heilungs- und Genesungsprozess von Patienten nach einer Operation mit totalem Knieersatz beschleunigen soll. Dabei heißt „intelligent“ nicht, dass die Bandage gut in Mathe wäre – vielmehr ist sie in der Lage, den Kniewinkel eines Patienten exakt zu erkennen. Möglich macht das ein textiler Dehnungssensor, der sein Wissen um den Neigungswinkel des Knies artig per Bluetooth an ein mobiles Endgerät funkt.

Physiotherapeuten haben so die Patienten-Rehabilitation besser im Blick – und können sogar personalisierte Übungsprogramme per App ans Smartphone des Patienten senden: Piep, Piep – what‘s up? „Wir haben die Bandage erfolgreich an einer Handvoll Patienten getestet“, sagt Malte von Krshiwoblozki vom am Projekt beteiligten Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration IZM. Demnächst soll der clevere Schoner im größeren Stil an über 50 Probanden getestet werden. „Wir wollen die Bandage samt Endgerät weiter verkleinern, um den Patientenkomfort zu verbessern“, so Krshiwoblozki.

Weitere ausgezeichnete Faser-Fortschritte: Ein Ladungssicherungsnetz, bei dem die Verbindungsstellen der Gurtbänder gewirkt statt vernäht werden, die Funktionalisierung von Textilien ohne Verwendung von Lösungsmitteln, ein Schattierungsnetz, mit dem sich der Lichteinfall zum Beispiel in Gewächshäusern bedarfsgerecht steuern lässt. Über den Pullover aus Vulkangestein und das ebenfalls ausgezeichnete textile Fahrradschloss hat dieser tech-textile-trendy Blog natürlich schon lääängst berichtet.

Hätten Sie‘s gewusst? Das ist keine Angelschnur, sondern ein mit einem Techtextil-Innovationspreis bedachtes Polyestergarn mit hoher Chemikalienbeständigkeit

Voller Vorfreude: Die Gemüsepflanzen auf dem „Living in Space“-Areal haben keinen Preis bekommen, freuen sich aber sicher auf das neuartige Schattierungsnetz für Gewächshäuser

Ronny Eckert

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